Zur Startseite . vorherige Seite .Gedichte & Sprüche von Goethe . Texte von Schiller . Sprichwörter (weltweit) . Sprichwörter aus Deutschland . Multimedia
Sprichwörter und Sentenzen Aus Wilhelm Körtes Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten
Die Sprichwörter sind der Spiegel der Denkart einer Nation; sie enthüllen den Charakter derselben mehr als lange Erzählungen. Sie zeigen den Kompaß ihrer Lebensführung. Die Sittensprüche der deutschen Nation sind bieder und wahr, dazu oft so scharftreffend, so kurz und rund, daß sie mit jeder anderen Nation nicht nur wettlaufen, sondern im Wettlauf über manche andere als Sieger erscheinen könnten; ein Schatz reiner Lehren, auf Recht und Wahrheit, auf Ehre und Tugend, auf Billigkeit und Treue gestellt und, wie echt deutlich vorgetragen, in wenig Worten gediegenes Gold. Schade nur, daß jetzt wenig Deutsche diesen Reichtum ihrer Vorfahren an Weisheit und Rechtlichkeit schätzen und kennen. - Jede Anwendung eines Sprichworts will einen neuen Fall: dieser muß gesehen und in allen Umständen erkannt werden. Eben die genaue Anwendung auf den einzelnen Fall, die Verknüpfung des Allgemeinen und Besonderen, sie macht die Kunst des Sprechenden aus.
Johann Gottfried Herder (1744-1803)deutscher Theologe, Philosoph und Dichter - * 25. Aug. 1744 / Mohrungen/Ostpreußen + 18. Dez. 1803 / Weimar
1. Besser allein als in böser Gemein´.
2. Allzuscharf macht schartig.
3. Art läßt nicht von Art.
4. Man bläßt so lange in die Asche, bis einem die Funken in die Augen stieben.
5. Auf einen harten Ast gehört ein harter Keil.
6. Wer bauet an den Straßen, der muß sich meistern lassen.
7. Wer beseelen will, der muß vorher gehorchen gelernt haben.
8. Je höher der Berg, je tiefer das Tal.
9. Der Brei wird nicht so heiß gegessen, wie er aufgetragen wird.
10. Gleiche Brüder, gleiche Kappen.
11. Je mehr der Brunnen gepumpt wird, desto reineres Wasser gibt er her.
12. Wenn man den Brunnen verstopfen will, muß man die Quelle suchen.
13. Es fällt kein Meister vom Himmel.
14. Einmal, keinmal.
15. Einmal ertappt ist hundertmal schuldig.
16. Einsamkeit ein´ schwere Last, wenn du Gott nicht bei dir hast.
17. Eitelkeit ein schlimmes Kleid.
18. Ende gut, alles gut.
19. Erfahrung ist eine teure Schule.
20. Feindes Geschenke haben Ränke.
21. Fliehendem Feinde baue goldene Brücken.
22. Friede ernährt, Unfriede verzehrt.
23. Geiz ist eine Wurzel allen Übels.
24. Der Gerechte muß viel leiden.
25. Gewalt geht vor Recht.
26. Gewohnheit ist andere Natur.
27. Jeder ist seines Glückes Schmied.
28. Glück und Glas, wie bald bricht das!
29. Glück und Heil sind Neidhards Speise.
30. Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
31. Hilf dir selber, so hilft dir Gott.
32. Wen Gott lieb hat, den züchtigt er.
33. Fürchte Gott, tue recht, scheue niemand.
34. Gott verläßt keinen Deutschen.
35. Gut verloren, wenig verloren.
36. Wie das Haupt, so die Glieder.
37. Hoffart zwingt den kleinen Mann, daß er muß auf den Zehen stahn.
38. Hoffart muß Zwang leiden.
39. Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.
40. Wer vor der Hölle wohnt, muß den Teufel zu Gevatter bitten.
41. Der Weg nach der Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.
42. Nicht jedes Holz gibt einen Bolz.
43. Irren ist menschlich.
44. Jeder fege vor seiner Tür.
45. Jeder ist sich selbst der Nächste.
46. Jeder für sich, Gott für uns alle.
47. Kleider machen Leute.
48. Wenn die Könige bauen, haben die Kärrner zu tun.
49. Wer nicht da ist, dem wird der Kopf nicht gewaschen.
50. Viele Köpfe, viele Sinne.
51. Die Kunst ist lang, das Leben kurz.
52. Was dem Weinstock das Schneiden, ist dem Menschen das Leiden.
53. Leidenschaft nur Leiden schafft.
54. Liebe erwirbt Liebe.
55. Wohl dem, der Lobes nicht begehrt und dem doch Lobes wird gewährt.
56. Ein Mann ein Wort; ein Wort, ein Mann.
57. Des Menschen Gedicht wird oft zu nicht´.
58. Der Mensch dichtet, Gott schlichtet.
59. Der Mensch denkt, Gott lenkt.
60. Der Milde gibt sich reich, der Geizhals nimmt sich arm.
61. Mittelweg ein sichrer Weg.
62. Was kümmert´s den Mond, daß die Hunde bellen.
63. Neid ist des Glücks Gefährte.
64. Neid kommt aus Freud´.
65. Wer redet, was ihn gelüstet, muß hören was ihn entrüstet.
66. Dem Reinen ist alles rein.
67. Halte dich rein und achte dich klein! Sei gern mit Gott und dir allein!
68. Reu´, des Herzens Arznei.
69. Steckenpferde sind teurer als Reitpferde.
70. Wohl sterben ist nicht verderben, sondern das ewige Leben erben.
71. Stultus und der Stolz wachsen auf einem Holz.
72. Wider den Strom ist schwer zu schwimmen.
73. Gib dem Teufel einen Finger, und er greift nach der ganzen Hand.
74. Trau, schau, wem!
75. Wenn man die Treppe wäscht, muß man von oben anfangen.
76. Undank ist der Welt Lohn.
77. Kein Unglück ist so groß - es hat ein Glück im Schoß.
78. Wer die Wahrheit wollte begraben, müßte dazu viel Schaufeln haben.
79. Wie´s in den Wald hineinschallt, schallt es wieder heraus.
80. Was sich soll klären, das muß erst gären.
81. Stille Wasser sind tief.
82. Im trüben Wasser ist gut fischen.
83. Wer aller Welt gefallen will, wird aller Welt zum Narrenspiel.
84. Wer zu viel beweist, beweist nichts.
85. Das Werk lobt den Meister.
86. Wie man´s treibt, so geht´s.
87. Der Wille ist des Werkes Seele.
88. Wer Wind säet, wird Sturm ernten.
89. Wissen, können, wollen macht ´nen guten Meister.
90. Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht, hat sicher aus Häckerling
Gold gemacht.
91. Halte deinen Witz im Zaum, leicht macht er dem Hasse Raum.
92. Womit man sündigt, damit wird man gestraft.
93. Gutes Wort findet guten Ort.
94. Ein Wort gibt das andere.
95. Würden, Bürden.
96. Wer im Zorn handelt, geht im Sturm unter Segel.
97. Wie die Zucht, so die Frucht.
98. Mit den Wölfen muß man heulen.
99. Übermut tut niemals gut.
100. Sterben ist auch eine Kunst.