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Wappen von Brauchwitz - von Bruchwitz - von Brauchitsch - eigenes Werk


Georg von Bruchwitz 1517 bis 1605

Georg von Bruchwitz, auch Georg von Brauchitsch bzw. Brauchwitz, wurde im Mai des Jahres 1517 in Oberau bei Lüben in Niederschlesien geboren. Er starb am siebenundzwanzigsten November 1605 in Neudorf / Nowa Wieś Niemczańska (poln.) bei Bad Dirsdorf / Przerzeczyn-Zdrój (poln.) in Niederschlesien. Die Orte gehören zur Stadt- und Landgemeinde Niemcza - im Deutschen Nimptsch. Nach 1560 war Bruchwitz viele Jahre als Pommerscher Rat in Diensten beim Herzog von Pommern Johann Friedrich. In der schlesischen genalogischen Literatur wurde Georg von Bruchwitz mit dem Namen Georg von Brauchitsch erwähnt. Von Bruchwitz lebte in einer Zeit, in der die Reformation in Schlesien, vor allem in Niederschlesien sowie in Pommern Einzug hielt. Die in Niederschlesien beheimateten Familien wurden nach 1535 evangelisch.

In der Literatur wurde Georg von Bruchwitz als ein Wohltäter der Kirche erwähnt. Für seine Verdienste für die Kirche und seine Tätigkeit als Pommerscher Rat wurde er mit einem Epitaph geehrt. Die Erinnerungstafel wurde in der seinerzeit evangelischen Kirche der Stadt Lüben (polnisch "Lubin") angebracht, vgl. dazu "Beiträge zur Geschichte der Stadt Lüben", Konrad Klose, 1924.

Sein Leben

Georg vom Bruchwitz enstammte dem schlesischen Uradel. Er war ein Sohn des Hieronymus von Brauchitsch († 1539, Oberau, Niederschlesien) und der Hedwig, geborene von Dornheim († 1558). Im Mai des Jahres 1517 wurde Bruchwitz in Neudorf bei Bad Dirsdorf, nahe der Kleinstadt Nimptsch (Niemcza) in Niederschlesien geboren. Die erste Ehefrau des Georg von Bruchwitz ist namentlich nicht bekannt. Im hohen Alter heiratete Georg von Bruchwitz in zweiter Ehe die Witwe Von Sebottendorf - Barbara, geborene von Bielitz (Bilitsch), und zwar nach dem Tod von Barbaras Ehemann Hans Sebottendorf im Januar 1591 geheiratet.

Bruchwitz hatte mit seiner namentlich nicht bekannten Gemahlin einen Sohn mit Namen Johann, der um das Jahr 1550 geboren wurde. Zu Johann, der als junger Erwachsener nach Oberschlesien ging, gibt es lediglich die Information (siehe dazu Pkt. 2) , daß er im Jahr 1626 das Rittergut in Woiska bei Kopienica / früher Koppinitz (Oberschlesien) gekauft hatte und im Jahr 1630 starb. Johann von Brauchitsch, der zu seinen Lebzeiten wohl den Nachnamen Brauchitz hatte, war der Vater von Johannes von Brauchitsch / Brauchitz (1590 bis 1684). Johannes (Johann II) wiederum war der Vater des Heinrich von Brauchitsch (1652 bis 1743), der von Oberschlesien nach Ostpreußen ausgewandert war. Zwei weitere Söhne könnten ein Georg Brauchwitz aus Bad Dirsdorf (Niederschlesien) sowie ein Nikolaus von Brauchwitz aus der Region Ratibor in Oberschlesien gewesen sein.

Als Herzoglich Pommerscher Rat stand Georg von Bruchwitz in Diensten des Herzogs von Pommern Johann Friedrich in Stettin. Im Februar 1598 war Georg von Bruchwitz Teilnehmer an der Trauerfeier des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525 bis 1598), † 18. Januar 1598 in Berlin-Cölln auf. Von Bruchwitz begleitete beim Trauerzug des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg zusammen mit seiner Ehefrau Dora und dem Pommerschen Rat und Landvogt Wilhelm von Kleist die Prinzessin Katharina Ursula von Sachsen-Lauenburg. Am 17. Februar 1600 nahm Georg von Bruchwitz in der Schloßkirche von Stettin an der Trauerfeier des Herzoges von Pommern Johann Friedrich teil. Georg begleitete beim Trauerzug das Mädchen Magdalena von Eberstein (1588 bis 1663), eine Tochter des Grafen Wolfgang von Eberstein (1538 bis 1592), der ein Sohn des Georg Casper von Eberstein gewesen war.

Die Familie

Georg von Bruchwitz / von Brauchitsch (1517 bis 1605) war der Sohn der Eheleute Hieronymus von Brauchitsch aus Oberau bei Lüben und Hedwig, geborene von Dornheim aus dem Haus Kotzenau (Chocianow). Georg war das sechste von insgesamt sieben Kindern.

Die Kinder von Hieronymus dem Älteren und Ehefrau Hedwig waren

1) Judith, geborene von Brauchitsch, gestorben 1560, war mit Tristmann von Falkenhayn († 1592) verheiratet,

2) Abraham, verheiratet mit einer geborenen von Rothkirch; er starb nach seiner Rückkehr aus dem ungarischen Krieg im Jahr 1567 am Freitag nach Weinachten,

3) Aßmann aus Ober-Gläserdorf († 26. Februar 1585), war verheiratet mit Margarethe Elisabeth von Axleben,

4) Hedwig († 1. Januar 1582), hatte Adam von Wandritsch geheiratet,

5) Margaretha († 1576), die Friedrich von Schkopp (den Älteren) aus Gläserdorf in Niederschlesien geheiratet hatte,

6) Georg von Bruchwitz / von Brauchitsch (1517 bis 1605), seine erste Ehefrau ist namentlich nicht bekannt,

7) Hieronymus (der Jüngere), geboren um 1527, war mit Dorothea von Berg († 1607) verheiratet; Hieronymus starb an 17. September 1605 in Obergläserdorf in Niederschlesien.

Die Ahnen

Die Ahnentafel des Georg von Bruchwitz, der in Schlesien den Nachnamen von Brauchitsch hatte und in Pommern u. a. mit dem Namen "Brauchwitz" erwähnt wurde, reicht weit zurück bis in die Zeit des Frühmittelalters. Georgs Urahn war Thamme de Brauchicz (von Brauchitsch), der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geboren wurde. Georg von Bruchwitz (Brauchitsch) war ein direkter Nachfahre des Ritters Velislaus von Völs. Er wurde der Stammvater der heute existierenden Von Brauchitsch-Zweige sowie der Bruchwitz-Familien-Zweige. Thammes Sohn hieß Hannos und wurde "Hannos der Lange" genannt. Hannos´ Sohn war Hans Nikolaus (der Ältere) von Brauchicz. Von einnem zweiten Brauchitsch-Zweig mit Peter von Brauchitsch gab es viele Nachfahren, die heute in Deutschland, den USA und anderen Ländern leben. Sie stammen ab von den Schwestern des Georg von Brauchitsch / Bruchwitz. Die Schwestern hießen Judith, Hedwig und Margaretha.

Nikolaus von Brauchwitz

Nikolaus von Brauchwitz war ein naher Verwandter des Georg von Bruchwitz, möglicherweise sogar dessen Sohn. Jener von Brauchwitz wohnte vor den Toren der Stadt Ratibor. Dort gab es ein Rittergut mit den Namen "Krumpitzhof", erstmals im Jahr 1526 erwähnt. In einer Chronik des Ratiborer Archipresbyterat ist zu lesen, daß im Jahr 1573 der Klosteramtmann Nikolaus von Brauchwitz, Amtmann des Nonnenklosters, von der Müllerin Sofie das alte Rittergut abgekauft hatte. Die Steuerfestsetzung für die Naturalabgaben des Brauchwitz'schen Hofes betrug laut Ratiborer Chronik 200 Thaler.

Anna von Pommern, Herzogin zu Mecklenburg

Anna, Prinzessin von Pommern (1554-1626), war eine Tochter des Herzogs Philipp I. von Pommern und somit eine Schwester des Nachfolgers von Philipp I., dem Herzog Johann Friedrich von Pommern. Im Jahr 1588, nach dem Tod der Herzogin Sophie zu Mecklenburg (1586), heiratete Anna den Herzog Ulrich zu Mecklenburg. In dem Buch "Lüben damals" des schlesischen Geschichts- und Heimatforschers Konrad Klose fiel mir eine interessante Fußnote auf. Da heißt es, dass die Prinzessin Anna von Pommern dem Georg von Brauchitsch (Anmerkung: "von Bruchwitz") den Titel eines Pommerschen Rates verliehen hatte. 4)

Literatur

1) Von Andreas Angelus (Engel) wurde in einer Schrift des Jahres 1596/1598 ein große Anzahl von Teilnehmern des Trauerzuges für den Kurfürsten von Brandenburg detailliert aufgelistet und beschrieben. Unter den Teilnehmern waren Kurfürsten, Markgrafen, Grafen, adlige "Herrschaften", adelige Damen sowie Gesandte aus verbündeten oder befreundeten Ländern. In der ursprünglichen Schrift findet man auf Seite 448 . Eintrag mit Wilhelm Kleist und Georg von Bruchwitz, die das "junge Fräulein aus Sachsen" Prinzessin Katharina Ursula von Sachsen-Lauenburg begleitet hatten.

Quellen

1) Grosses vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste . Band 4, Seite 1126 (von Brauchitsch) . Johann Heinrich Zedler, 1733 (1731-1754).

2) Sammlung Euler, Friedrich Wilhelm . Genealoge - in Familysearch.org - Item 4 . Film-Nr. 008900700, Aufnahmenummer 1011 - Aufnahme-Nr. 990-1017

3) "Schlesische Curiositäten - Hochadelige Geschlechter, Teil 1", Johannes Sinapius, Liegnitz, 3. Januar 1720. Buchseite 294: Hieronymus von Brauchitsch und Hedwig von Dornheim "Schlesische Curiositäten - Hochadelige Geschlechter", Teil 1. Auf der Seite 295 werden die sieben Kinder von Hieronymus und Hedwig von Brauchitsch genannt; als 6. Kind wurde Georg von Brauchitsch (Name in Pommern "Bruchwitz" und auch Brauchwitz) in der Auflistung erwähnt.

4) "Beiträge zur Geschichte der Stadt Lüben", über Georg von Br. siehe die Seiten 100 und Seite 102, Konrad Klose , 1924 .

5) "Geschichte der Mark Brandenburg" von Andreas Engel (Angelus) mit dem ursprünglich in lateinischer Sprache verfassten Titel - "Anales Marchiae Brandenburgicae. Das ordentliche Verzeichnis und Beschreibung der fürnemsten und gedenckwirdigsten Märkischen Jahrgeschichten und Historien, so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt bis aufs 1596 Jahr zugetragen haben im Churfürstenthumb Brandenburg, und dazu gehörenden Landen und Herrschaften, von Jahr zu Jahr begeben vnd zugetragen haben. Aus vielen glaubwirdigen Scribenten und Büchern, auch aus bewerten urkunden und vielen alten monumentis, zusammen getragen und beschrieben. Auch mit vielen Bildnüssen und Figuren gezieret, vnd mit einem vollkommenen und richtigem Register verfasset" . 1596 und 1598.

5b) "Allgemeine Preußische Staatsgeschichte, Neuere Geschichte Brandenburg", Bände 3 bis 4, von Dr. Carl Pauli, Verlag und Druck Christoph Peter Franckens, 1762. Wie in 5) Auflistung der teilnemenden Trauergäste anläßlich der Beerdigung des Kurfürsten Joh. Georg von Brandenburg im Februar 1598 in Berlin-Cölln.

5c) Personalien und Leichen-Prozessionen der Herzöge von Pommern und ihren Angehörigen aus den Jahren 1560 bis 1663, Ulrich von Behr- Negendank-Semlow, Julius Bohlen-Bohlendorf. 31.12.1868. - Wie in Nr. 5) Nennung der Teilnehmer des Leichenzuges im Februar 1598 anläßlich der Beerdigungsfeierlichkleiten des Kurfürsten von Brandenburg.

6) Geschichte des Ratiborer Archipresbyterat (1885). Historisch topographisch statistische Beschreibung der zu demselben gehörigen Dörfer, Kirchen, Kapellen, Schulen u. s. w. . Aus Urkunden und amtlichen Akten verfaßt von A. Weltzel, geistlicher Rat und Pfarrer von Tworkau. Im Selbstverlag. Ratibor 1885. Link Das Brauchwitz´sche Vorwerk - Bildnummer 61 und 62 (Bild bearb.).

7) Georg v. Bruchwitz - auch Georg Brauchwitz - Als Verantwortlicher in der Herzoglichen Domaine Kolow bei Stettin - Schriftwechsel mit den Herzögen von Pommern - Barnim IX. und Johann Friedrich, 1578 (Scans 11-15, Scans 32-35, Scans 56, 57)


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Andreas Engel (Angelus) Biographie

Herzog Johann Friedrich von Pommern

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Aktualisierung im Oktober 2024