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Vorwort

Von den von Brauchitsch, Brauchwitz und Bruchwitz

Vor rund 500 Jahren wurde der Stammvater derer von Brauchitsch aus dem Zweig Thamme von Brauchitsch, Georg von Brauchwitz im niederschlesischen Oberau bei Lüben im Jahr 1517 geboren. Seine Eltern waren Hieronymus von Brauchitsch und Hedwig, geb. von Dornheim. Sie wurden in der alten niederschlesischen Schrift auf den Seiten 294 und 295 mit ihren sieben Kindern von dem schlesischen Genealogen Johannes Sinapius erwähnt. Unter den Kindern war auch ein Sohn Georg, der sich im pommerschen Stettin Georg von Bruchwitz nennen sollte. Georg ging nach Stettin in Pommern und stand dort als herzoglicher Rat in Diensten des Herzogs Johann Friedrich. Den Titel eines "Herzoglich Pommerschen Rates" erhielt er von der Schwester des Herzogs Johann Friedrich von Pommern, und zwar von der Prinzessin Anna.

Der Herkunft des Familiennamens "von Brauchitsch" bzw. "von Brauchwitz" steht in einer engen Beziehung zur Namensgebung des Stammhauses derer von Brauchitsch aus dem Ort Brauchitschdorf in Niederschlesien. In der "Sammlung Duncker zur Geschichte des Ortes Brauchitschdorf" ist unter anderem folgendes zu lesen:

"Auch über die früheren Besitzer der Herrschaft Brauchitschdorf hat sich aus alten Zeiten manche bemerkenswerthe Notiz erhalten. Nachdem in Folge der schon erwähnten Verwüstung durch die Tartaren der Ort eine Zeit lang ohne Gutsherr geblieben zu sein scheint, wurde dessen Grund und Boden am 7. Dezember 1259 durch den Herzog Boleslaus (Calvus) III. seinem getreuen Ritter und Hof-Cavalier Velislav oder Boleslaus aus der Familie von Völss geschenkt und bei dieser Gelegenheit der alte Name des Ortes Chrustenik offiziell in Brauchitschdorf verwandelt. Velislav von Völss baute das Dorf, zu welchem der Herzog demselben noch eine beträchtliche Strecke Waldes geschenkt hatte, von neuem auf und nannte sich seitdem Herr von Brauchitsch."

Bei den Familien von Brauchitsch gibt es - aus Sicht der heute Lebenden - weit zurückreichende Ahnen bis hin zum Hochadel des Mittelalters. Die Eltern des Velis von Völs waren Reimbert von Völs und dessen Frau Mathilde, eine geborene von Rodank, die Anfang des 13. Jahrhunderts lebten. Mathilde (auch als "Mechthild" erwähnt) war eine Enkelin des Arnold II. von Rodank und der adeligen Mechthild (Mathilde) von Hohenburg, die eine Tochter der Mathilde von Peilstein war (Tochter der Adela von Orlamünde und Konrad von Tengling-Peilstein).

Die Inhalte der folgenden Familienchronik beruhen auf meinen Nachforschungen und Recherchen in verschiedenen Kirchenbüchern, dem Internet sowie verschiedenen Datenbanken, die sich mit der Genealogie befassen.

Georg von Bruchwitz hatte in einem der Häuser nahe der alten Marienkirche von Stettin lebenslanges Wohnrecht. Das geht aus einem alten Buch von Johann Carl Dähnert aus dem Jahr 1754 hervor. Hintergrund für die damaligen Regelungen stellt der Erbvertrag von Jasenitz (1569) dar, der zwischen einerseits Pommern-Stettin und andererseits Pommern-Wolgast geschlossen wurde. Darin einigten sich die beiden Teilherzogtümer über die Besitzverhältnise der jeweiligen Herzogenhäuser sowie der Kirche.

Als Georg von Bruchwitz in der herzoglichen Domain Kolow tätig war, hieß er noch "Georg Brauchwitz". Als Verwalter der Getreidespeicher von Kolow (Colow) war er über mehrere Jahre verantwortlich für die Domain. Dies geht aus einem Schriftwechsel (1568 und 1578) des Georg von Bruchwitz mit den Herzögen Barnim IX. "Der Alte" und dessen Nachfolger Herzog Johann Friedrich von Pommern hervor.

Meine Ahnen mütterlicherseits - Ahnen SCHMOLDT

Die Familien Schmoldt mit meinem Ururgroßvater Ludwig Schmoldt und dessen erster Ehefrau Louise, geborene Lefevre stellen die "zweite Seite der genealogischen Medaille" dar. Ich erwähne an dieser Stelle insbesondere Louise Schmoldt, die eine geborene Lefevre war. Louises Mutter hieß Rachel, eine geborene Billau. Aus genealogischer Sicht kommt dem Namen "Billau" bzw. "Billiau" - auch erwähnt mit den Namensformen "Billaud", "Billiou", "Baillou" und "Barlow" - in meiner Stammtafel eine besondere Bedeutung zu. Siehe dazu das Kapitel mit den Ahnen Billiau.

Vor geraumer Zeit machte ich bei meiner Recherche in dem alten Berliner Bürgerbuch einen interessanten Fund in dem Buch "Das älteste Berliner Bürgerbuch, 1453-1700" (Herausgeber Peter Gebhard, Berlin 1927, Kommissionsverlag Gsellius. Auf der Buchseite Nr. 86 ist für das Jahr 1544 unter anderem ein Eintrag zu Michael Schmoldt aus Berlin zu finden, der lautet: "Schmoll, Michel, Zimmermann, Nensdorf (Neußdorf?), 40g, September 24". Der Bürgerbucheintrag erfolgte im Jahr 1544. Der Zimmermann Michael Schmoldt zog von seiner württenbergischen Heimat fort und ging nach Alt-Berlin.

Anmerkung zum Ort Nensdorf

Es müßte sich bei dem Eintrag in das alte Berliner Bürgerbuch um den Ort Nennsdorf handeln, ein heutiger Ortsteil der Gemeinde Bucha. Der Ort liegt westlich von Jena in Thüringen. Meine Hypothese ist, dass der Zimmermann Michael Schmoldt auf seiner arbeitsbedingten Wanderung von Württemberg nach Alt-Berlin eine Zeit lang in dem Dorf Nennsdorf gearbeitet hatte, bevor er dann sich in der Stadt Berlin niederließ. Sein Sohn Peter wurde um das Jahr 1535 in Alt-Berlin geboren.

Michael Schmoldts Sohn Peter Schmoldt (Der Ältere), dessen Sohn Jacob Schmoldt mit seiner Frau Lucia, geborene Wegers und der Eheleute Sohn Peter Schmoldt (seinerzeit "Schmol" oder "Schmoll") setzten den Fortbestand des Familienzweigs der Schmoldts fort. Der Zweig mit Peter Schmoldt d. J. führte schließlich nach Lübbersdorf in Mecklenburg. Der in das östliche Mecklenburg ausgewanderte Peter Schmoldt (Der Jüngere) ging um das Jahr 1650 von Berlin nach Lübbersdorf bei Galenbeck. Am 14. November 1708 starb er in Lübbersdorf in Mecklenburg. Peter Schmoldt stellt genealogisch gesehen den Übergang von den Alt-Berliner Schmoldts aus dem 16. und 17. Jahrhundert hin zu den Mecklenburger Schmoldts dar.


Oktober 2024


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