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Elvis Presley Biographie in Wikipedia
Name: | Presley, Elvis |
Alternativname: | Elvis Aaron Presley (voller Name) |
Kurzbeschreibung: | US-amerikanischer Rock'n'Roll-Sänger |
Geboren am | 8. Januar 1935 |
Geburtsort: | Tupelo, Mississippi, USA |
Gestorben am | 16. August 1977 |
Sterbeort: | Memphis, Tennessee, USA |
Elvis Aaron Presley (* 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi; † 16. August 1977 in Memphis, Tennessee) war ein US-amerikanischer Rock'n'Roll-Sänger, der aufgrund seines Erfolges den Beinamen King of Rock'n'Roll erhielt.
Elvis war das einzige überlebende Kind von Vernon Elvis* 1916 † 1979 und Gladys Love* 1912 † 1958 Presley; sein Zwillingsbruder (Jesse Garon, der etwa eine halbe Stunde vor Elvis geboren wurde) starb bei der Geburt. Seine Eltern arbeiteten in verschiedenen Gelegenheitsjobs an der Armutsgrenze, sein Vater Vernon hatte wegen Scheckbetrugs bereits im Gefängnis gesessen.
Elvis Presley selbst arbeitete nach seinem Highschoolabschluss an der Humes Highschool in Memphis zunächst bei der "Precision Tool Company" und danach auch als Lastwagenfahrer für "Crown Electric". Seit frühester Kindheit musikalisch geprägt vom Gospelgesang in der Kirche und dem im Mississippi-Delta beheimateten Blues und Country, träumte er jedoch von einer ganz anderen Zukunft. Die seit Anfang der fünfziger Jahre pulsierende Metropole Memphis in denen Interpreten wie B. B. King, Howlin' Wolf oder Rufus Thomas arbeiten, ist die richtige Umgebung, diese Träume wahr werden zu lassen.
Frühe Karriere
1953 nahm er in den Sun-Studios in Memphis seine erste Platte "My Happiness" auf, später wird kolportiert, er habe sie seiner Mutter zum Geburtstag schenken wollen - diese jedoch hatte schon einige Zeit vorher Geburtstag. Das Stück selbst ist noch von einer kitschigen Rührseligkeit, die noch heute für Kritikerspott sorgt, die aber auch immer ein wichtiger Teil von Elvis' Erfolgsrezept war.
Sam Phillips, der Begründer des Plattenlabels und, für damalige Zeiten einmalig, Produzent und Liebhaber schwarzer Musik, wurde auf ihn aufmerksam. Philipps, den vor allem der Klang der Musik interessierte, sich aber der damaligen Marktmechanismen durchaus bewusst war, sagte laut FAZ vorher: Wenn ich einen weißen Mann finden könnte, der die Stimme und das Einfühlungsvermögen eines Schwarzen hat, dann könnte ich eine Million Dollar machen. Insgesamt verkauften sich seit 1954 über eine Milliarde Elvis-Platten.
Den entscheidenden Tipp gab Marion Keisker, die für das Sun-Studio als Empfangschefin arbeitete. Elvis hatte dort bereits mehrfach vorgesungen und war ihr als begabter Balladensänger in Erinnerung geblieben.
Gemeinsam mit Scotty Moore (Gitarre) und Bill Black (Bass) - erst später kam DJ Fontana am Schlagzeug hinzu - wurden am 5. Juli 1954 verschiedene Countryballaden und Bluessongs aufgenommen und dabei durch neuartige Tempowechsel ein ganz neuer Sound, "Rock´n Roll" kreiert. Der Song That's All Right Mama - eigentlich ein Blues-Stück des schwarzen Sängers Arthur "Big Boy" Crudup, das Presley vollkommen neu interpretierte wurde zwei Tage später auf Memphis' Radiosender WHBQ gespielt - insgesamt 15 mal, am nächsten Tag trafen 5 000 Bestellungen der Single bei Sun ein.
Im Januar 1956 gelang Presley mit einem Fernsehauftritt in der "Tommy and Jimmy Dorsey Stage Show" der Durchbruch und er wurde zum international gefeierten, ersten wirklichen Superstar der Pop-Geschichte. Elvis nutzte seinen Körper wie dies vorher in der Mainstream-Musik unbekannt gewesen war. Besonders ein Hüftschwung wurde legendär. Moore, der bei seinem ersten Konzert im Juli 1954 dabei war, beschreibt die Szene Das war der Moment in der er mit dieser Schüttelei anfing. Elvis stellte sich beim Gitarrespielen auf die Fußballen, um im Takt zu bleiben. Als er nun diese Show machte, fingen sie alle an zu schreien, und wir wußten gar nicht, was vor sich ging. Als wir wieder von der Bühne gingen meinte jemand, das liege nur daran, dass Elvis andauernd sein Bein geschüttelt hat. Von da an machte er das immer mehr und entwickelte daraus eine richtige Kunst. Aber es war ihm auch ein natürliches Bedürfnis. In der Show von Ed Sullivan erreichte Elvis eine US-weite Einschaltquote von 80%, obwohl Sullivan ihn erst gar nicht haben wollte und durchsetzt, dass er nur von der Hüfte an aufwärts gefilmt wurde. Bei Konzerten verbot ihm die Polizei den Hüftschwung ganz.
1959 lernte er, während seiner Wehrdienstzeit in Deutschland, Priscilla Beaulieu kennen, die er 1967 heiratete. Am 26. September 1959 wurden, unter strenger Geheimhaltung in einem Tonstudio in Wiesbaden zwei Songs aufgenommen, die bis heute unveröffentlicht sind. Dabei handelt es sich um Songs, die Elvis selbst komponiert hat. Die Titel sind: Cilla My Love und Mama, My Love Will Never Die.
Am 1. Februar 1968 wurde die gemeinsame Tochter Lisa Marie Presley geboren, die 1994 durch ihre Hochzeit mit dem "King of Pop" Michael Jackson Aufsehen erregte. Die Ehe zwischen Elvis und Beaulieu wurde 1973 wieder geschieden.
Musikalisch stand er mit Stücken wie Heartbreak Hotel (das erste Stück auf RCA), Hound Dog, uvw. (1956) anfänglich für den Rock'n'Roll, jedoch erweiterte er recht bald sein Repertoire um Pop-Stücke wie Return To Sender (1962) oder Balladen wie Love Me Tender (1956). Es war wohl die Kombination von hervorragender, schwarz klingender Stimme, gutem Aussehen, weißer Hautfarbe und einem vielfältigen, aber stets sicher den Massenmarkt treffenden Repertoire, die den einzigartigen Erfolg Presleys erklären. Die Sun Studios der 1950er hatten mit zahlreichen Interpreten etwas Neues hervorgebracht, doch erst Elvis war in der Lage, es von einer Minderheiten- zur Massenkultur werden zu lassen.
Späte Karriere
Nachdem Elvis während der sechziger Jahre kaum originelles Material produzierte und sich auf seine filmästhetisch nicht besonders bemerkenswerten Filme konzentrierte, nahm er 1969 bei Chips Norman, das erste mal seit vielen Jahren wieder in Memphis das Album From Elvis in Memphis auf.
Höhepunkt seines Comebacks war sicher die Fernseh-Show Elvis - Aloha From Hawaii, die 1973 via Satellit ausgestrahlt, als erstes Konzert weltweit live gesehen werden konnte und über eine Milliarde Menschen (damals ca. ein Drittel der Weltbevölkerung und doppelt soviel Zuschauer wie bei der ersten Mondlandung 1969) vor den Fernseher lockte. Elvis war in dieser Zeit stark übergewichtig und, schwitzte auf der Bühne, sang die Lieder meist nur noch an. Seinen Selbstekel versuchte er im exzessiven Essen und Tablettenschlucken zu bekämpfen. Dennoch sind sich die meisten Beobachter einig, dass er eine Ausstrahlung auf der Bühne hatte, die seitdem kaum mehr von jemand erreicht wurde.
Bereits zu Lebzeiten erschienen 89 Alben von Elvis Presley. Bis zu seinem Tod am 16. August 1977 hatte er bereits über 500 Millionen Tonträger verkauft, bis heute ca. 1,6 Milliarden. Er ist somit mit großem Abstand der erfolgreichste Sänger aller Zeiten. Obwohl er gerne in der Rolle des rebellischen Rockers gesehen wurde, war er doch letztlich unpolitisch. Er wurde für 14 Grammys nominiert und gewann 3 - alle für seine Gospelmusik.
Mit Geld konnte er dabei nie umgehen. Für weit unterbezahlte 5,5 Millionen Dollar verkaufte er alle seine musikalischen Rechte 1974 an die RCA. Nach Abzug vom Anteil seines Managers und der Steuern blieben Elvis gerade einmal 750 000 USD. Bereits 1967, auf dem Tiefpunkt der Karriere, hatte er mit seinem Manager Colonel Tom Parker, ein gebürtiger Niederländer, einen Vertrag unterschrieben, der diesem die Hälfte aller Einnahmen zubilligte. Ein Grund für die zahlreichen Konzerte seiner späten Jahre ist es gewesen, dass er die Einnahmen benötigte um seinen Lebensstil aufrecht zu erhalten. Bei seinem Tod besaß er an Vermögen trotz Plattenverkäufen im dreistelligen Millionenbereich nur sein Haus Graceland und eine Million USD auf seinem Girokonto um die laufenden Kosten zu decken.
Elvis Presley absolvierte in seine letzten acht Lebensjahren einen Konzertmarathon von mehr als 100 Shows/Jahr. Die freie Zeit verbrachte er auf seinem Anwesen Graceland in Memphis (Tennessee) in relativer Abgeschiedenheit. Er kämpfte in dieser Zeit nach Aussage von Freunden mit erheblichen persönlichen und wirtschaftlichen Problemen. Zudem litt er seit Jahren unter Medikamentenabhängigkeit, wodurch seine Gesundheit letztlich ruiniert wurde. Als offizielle Todesursache Presleys wurde "Herzstillstand durch zentrales Versagen der Atemorgane" angegeben.
Filme und Fernsehen
Presley arbeitete als Schauspieler in Hollywood und spielte in 31 Spielfilmen und zwei Dokumentarfilmen in der Hauptrolle mit. Am 3. Dezember 1968, noch vor seinem eigentlichen Bühnen-Comeback, trat er in einer eigenen TV-Show auf: "Elvis NBC TV-Special", die später als "Comeback" bezeichnet wird. Elvis vereinte darin den Rock'n'Roll der 50-er Jahre und einige neue Songs in neuem Stil. Diese Show konnte er als vollen Erfolg verbuchen. Denn zunächst war er sich nicht sicher, ob er nach seiner langen Pause als Livemusiker noch denselben Anklang bei dem Publikum finden konnte, wie fast 10 Jahre zuvor. Doch sein Auftritt überzeugte. In seinem schwarzen Lederoutfit (das zwischen den Aufnahmen immer wieder geglättet, gereinigt und getrocknet [mit einem Fön] werden mußte, da Elvis darin unheimlich schwitzte) stellte er sein Können wieder unter Beweis. Er war wieder da. Legendär die beiden Showteile, die als "Stand up-Show" und "Sit down-Show" bekannt wurden. Abgeschlossen wurde der TV Auftritt mit dem Bild, das berühmt wurde. Elvis steht vor einem überdimensionalem, rot leuchtendem Schriftzug seines Namens in einem weißen Anzug und singt den Song "If I can dream" (der Einfluss von Martin Luther Kings Rede 'I have a dream'ist deutlich zu erkennen). Wobei sein Manager Tom Parker erst darauf bestand, daß Elvis ein Weihnachtslied singen sollte, der Regisseur wollte jedoch der Show keinen saisonalen Charakter geben.
Nach einer Phase als Filmstar in Hollywood und seinem Militärdienst in Deutschland bereitete Presley sich 1969 auf sein Bühnen-Comeback vor. Der Film Elvis - That's The Way It Is zeigt die Entstehung der Show von den Proben in Kalifornien und Las Vegas bis hin zu den Live-Auftritten. - Die "Special Edition" ist eine völlig überarbeitete Version der Originaldokumentation von 1970. Fast zur Hälfte basiert sie auf bislang unveröffentlichtem Filmmaterial. Die Mitschnitte aus sechs Auftritten umfassen nun 20 statt der bisher 16 Songs. Dafür entfielen Kommentare von Fans oder Hotelangestellten. Der Schnitt hat einen neuen Rhythmus, der Ton ist digital nachbearbeitet. Produzent Rick Schmidlin besorgte auch schon die Neufassung von Orson Welles' "Im Zeichen des Bösen" (1958/1998). Nach "Elvis - Aloha From Hawaii via Satellit" (1973) wurde Presley nur noch einmal, während seiner letzten Tournee im Juni 1977, von einem Fernsehteam begleitet (CBS). Dabei fielen seine Gewichtsprobleme auf, seine Stimme verließ ihn jedoch nie. Ausgestrahlt wurde der Zusammenschnitt von zwei Konzerten, allerdings erst nach seinem Tod.
Nachleben
Elvis' Ruhm hat auch durch seinen Tod kaum gelitten. Bis heute ist die These, dass er irgendwo lebend gesehen wurde ein US-amerikanischer Mythos, der häufig in Büchern oder Medien aufgegriffen wird. Sein ehemaliges Haus Graceland ist mit etwa je 20 US-Dollar zahlenden 600 000 Besuchern jährlich nach dem Weißen Haus die zweitpopulärste Touristenattarktion der USA.
Die Rechte an Elvis Presley als Markenzeichen liegen bei Elvis Presley Enterprises, die bis Mitte Dezember 2004 zum größten Teil Lisa Marie Presley, seitdem dem Medienunternehmer Robert Sillerman gehört. Das Unternehmen gibt den eigenen Angaben zufolge nur bei 2% aller Anträge ihre Zustimmung zu einem Merchandise-Artikel. Trotzdem gibt es mittlerweile kaum einen Gegenstand, der nicht in einer Elvis-Presley-Version auf den Markt gekommen wäre. Elvis liegt seit Jahrzehnten an erster Stelle der Forbes-Liste toter Prominenter mit den höchsten Einnahmen. Der FAZ zufolge nahm die Firma 2003 45 Millionen Dollar ein und erwirtschaftete 12 Millionen Dollar operativen Gewinn - obwohl sie keinerlei Rechte an seinen Musikaufnahmen besitzt.
Die Inhaberin der Musikalischen Rechte, RCA, versucht derzeit etwas gegen die schleichende Überalterung der Elvis-Fans zu unternehmen. In ihrem Auftrag gelang dem DJ JXL 2002 mit einem Remix des Songs A little less conversation der erste Elvis-Nummer-Eins-Hit seit 1977.
Text aus: Wikipedia, der freien Enzyklopädie - ältere Version